Quo 
                  Vadis, Logo?!
                  Marken 
                  verkörpern Konzerne, personalisieren ihn und stellen ein 
                  Interface für die Öffentlichkeit dar. Die Marke ergänzt 
                  das Produkt, vielmehr noch, sie wird zum Produkt. Angepriesen 
                  werden nicht mehr die greifbaren Dinge hinter den Brands, sondern 
                  Images und Lebenshaltungen. Als Reaktion kommt es zu einem verstärkten 
                  Bewusstsein von Konsument(inn)en hinsichtlich De-Branding und 
                  Trend-Zapping. Autor(inn)en wie Naomi Klein (No Logo) kritisieren 
                  mit ihren Arbeiten offen die Machenschaften der Konzerne. Es 
                  stellt sich nun die Frage, ob mit dieser Kritik nicht der Grundstein 
                  einer neuen Generation von Werbestrategien und Marken gelegt 
                  wird. Das Grafikdesign schafft es, die Konzernidentität 
                  durch ihren Status als registered trademark abzusichern, das 
                  Design repräsentiert im öffentlichen Raum. Es ist 
                  ein wesentlicher Teil des Konzernstatus als irrealer globaler 
                  Körper. Konzerne bahnen sich ihren Weg durch den globalen 
                  Marktplatz. Die Voraussetzung für consumer promotion ist 
                  simpel. Die prinzipielle Frage der Werbung lautet: Wie können 
                  wir denn einzigartig sein, wenn wir doch wie alle anderen sind? 
                  Es ist eine spezielle Eigenart der corporate culture, die Unterschiede 
                  in der Sprache der Gleichheit zu präsentieren. Es ist vermutlich 
                  dieses Konzept einer Undifferenzierbarkeit, das es jedem Konzernkörper 
                  dann dennoch ermöglicht, ein einzigartiges, memorisierbares 
                  Gesicht zu haben. Konzerneinzigartigkeit wird gegen Konzerngleichheit 
                  ausgespielt, um ein Bild zu erzeugen, das die spezifischen Kulturen 
                  und nationalen Grenzen überschreiten kann, nicht nur in 
                  Form eines globalen Repräsentanten oder universeller menschlicher 
                  Themen, sondern auch um den Konsumzwang zu verdunkeln und die 
                  Realität der industriellen Produktion zu verschleiern.
                Quo 
                  Vadis, Logo?!
                  Herausgeber: Günther 
                  Friesinger, Johannes Grenzfurthner.
                  Mit Beiträgen von: 
                  Leo Findeisen, Anette Baldauf, Norval 
                  Baitello, Robert Kana, Karin Mairitsch, Christian Zillner, Herbert 
                  Hrachovec, Anita Aigner, Thomas Ballhausen, Günter Krenn, 
                  Holm Friebe, Beat Weber, Christian Rupp, Gruppe Or-Om. 
                  
                  edition 
                  mono / monochrom
                  146 
                  Seiten. Teilweise farbige Abbildungen. Euro 15. ISBN: 3-9500731-5-9